Dass Kleinvieh auch Mist macht, weiß ich schon seit meiner Kindheit. Unsere ersten Haustiere waren nämlich Meerschweinchen. Und als ich vor kurzem auf einem amerikanischen Personal Finance Blog über digit stolperte, da ahnte ich es schon. Dieses Modell hat Potenzial.
Gleich mal vorweg: digit ist momentan nur in den Vereinigten Staaten verfügbar. Es handelt sich um einen Dienst, mit dem Du Dein Konto verbindest.
Nachdem das Programm einige Zeit etwas über Dein Ausgabeverhalten gelernt hat, z. B. wann Deine Rechnungen abgebucht werden, wann Du einkaufen gehst…, beginnt es damit, Beträge zwischen 5 und 50 Dollar auf ein Sparkonto zu überweisen.
Der Algorithmus ist scheinbar so ausgefeilt, dass das Unternehmen eine Keine-Überziehungszinsen-Garantie gibt. Alle Kosten, die dem Nutzer entstehen, wenn das Konto durch digits Fehler nicht im Plus war, erstatten sie.
Klingt genial, oder? Na gut, bis auf die Überwachung des Ausgabeverhaltens. Wobei auch viele Apps deutscher Banken Kontostandsprognosen abgeben. Das ist ja im Grunde nichts anderes, als Dein Verhalten mit Hilfe eines Algorithmus‘ zu interpretieren.
Dieses und andere Modelle* haben mich angefixt!
Ich wollte diese Vorgehensweise für mich nutzen. Aber wie? Das Online Banking der Postbank kann ich mit meinem gewählten TAN-Verfahren nur per Computer richtig gut nutzen. Meine anderes Konto sieht so gut wie keine Ausgaben.
Kleinstbeträge
Zum Glück folgte die Lösung für mein Dilemma auf dem Fuße – ich eröffnete mein Konto bei der DKB.
Leider hört die Bank zwar ab Juni auf, Fremdgebühren im Ausland zu erstatten. Neben dem kostenfreien Konto und der kostenfreien Kreditkarte hat die DKB für mich aber trotzdem noch einen entscheidenden Vorteil: Das absolut geniale Onlinebanking!
Ich nutze beide iPhone-Apps, die die DKB anbietet. Die eine ist die ganz normale Banking-App, mit der ich meine Umsätze checken, Geld überweisen und vermutlich sogar mein Aktiendepot verwalten kann (hab ich noch nicht ausprobiert).
Die andere ist der pushTAN-Generator, mit dem ich kinderleicht meine TAN-Nummern abrufen kann.
Ein paar Mal die Woche, überprüfe ich meinen Kontostand (früher habe ich das jeden Abend gemacht, aber diese Zeiten sind vorbei). Und dann runde ich den Betrag auf meinem Konto ab auf den nächsten 10er.
Wenn ich also 456,78 Euro auf dem Konto habe, begradige ich meinen Kontostand auf 450 Euro und überweise die restlichen 6,78 Euro auf mein Tagesgeldkonto.
So behalte ich immer den Überblick über mein Konto, mein letzter Gedanke vor dem Schlafen gehen ist mein Geld und ein wachsendes Polster macht ein wunderbar positives Gefühl!
Fazit nach 2 Wochen
Nach 2 Wochen habe ich schon 25,18 Euro beiseite geschummelt, die mir auf dem Konto nicht fehlen.
Ähnlich mache ich das übrigens auch seit fast 2 Jahren mit meinem Kleingeld.
Alle Münzen die vom Bezahlen mit einem Schein übrig bleiben und Geld, das ich verliehen habe und bar zurückgezahlt bekomme landen in meinem Sparschwein und dann – je nachdem wann es voll ist – alle 2 bis 3 Monate auch auf meinem Tagesgeldkonto.
Aus den Augen, aus dem Sinn baue ich mir so ein nettes weiteres Polster auf.
Wo landet Dein Kleingeld? Im Supermarkt für den nächsten Schokoriegel? Im Zigarettenautomaten? Oder auf Deinem Tagesgeldkonto?
* wie Keep the change, bei der alle Abbuchungen auf den nächsten Euro gerundet werden und der Differenzbetrag auf ein separates Konto geht