Kurz bevor ich krank wurde, habe ich ein neues Konto beantragt und habe die letzten Wochen dazu genutzt, meine ganzen Ausgaben umzustellen.
Ich habe mein PayPal-Konto anders verknüpft und Daueraufträge umgestellt. Und dabei ist mir einiges aufgefallen.
Gewohnheiten, die sich eingeschliffen haben in den letzten Monaten.
Diese blöden Gewohnheiten, die immer wieder kommen, wenn Du nicht gut genug aufpasst, dass sie es eben nicht tun.
Ausgaben, die ich gar nicht mehr im Blick hatte und die mich zwar finanziell nicht hart getroffen, mich aber trotzdem gewurmt haben.
Die 4 wichtigsten Punkte möchte ich heute mit Dir teilen!
1. Ausgaben nicht in Frage stellen
Wenn eine Ausgabe es in Dein Budget oder auf Dein Konto geschafft hat, bleibt sie oft dort. Und wird nie wieder in Frage gestellt.
Als ich gemeinsam mit einer Freundin ihr Budget erstellte, ging sie die Kontoauszüge durch und ich notierte die regelmäßigen Abbuchungen. Bei etwa 30-40% wusste sie entweder gar nicht, um welchen Posten es sich gehandelt hat oder wieso der Betrag (immer noch) abgebucht wurde.
Ein nettes Beispiel von meinem alten Konto: Plötzlich hatte ich knapp 50€ Minus auf der Kreditkarte, ohne etwas gekauft zu haben! Wie kam das?
Die Karte war im ersten Jahr kostenlos und ich wollte sie kündigen, bevor sie mir etwas berechnen. Tja, hab ich vergessen! Du kannst mir glauben, dass ich mich sofort auf den Hosenboden gesetzt und ein Kündigungsschreiben verfasst hab. Zum Glück ging das auch problemlos und ich bekam fast 42€ zurückerstattet. Meine neue Kreditkarte ist kostenlos.
Setz Dich hin mit Deinem Monatsbudget, mit Deinen Kontoauszügen, zur Not auch mit Vertragsunterlagen und schau Dir an:
- was abgebucht wird
- welche Posten Du schon ewig kündigen wolltest
- bei welchen Beträgen Du gar nicht weißt, worum es sich handelt
- welche Produkte und Dienstleistungen Du nicht verwendest
- überhöhte Kosten für Versicherungen, Strom oder Wasser
Bei uns waren das zum Beispiel:
- 7,99€ für das Netflix-Abonnement, das wir kaum mehr ausgenutzt haben, weil für uns nichts neues mehr dabei war (der Mann ist kein Serienfan und ich hab im Moment andere Prioritäten).
- 9€ für eine Plugin-Subscription, die in der virtuellen Blogecke lag und da lag sie gut
- knapp 14€ für ein Abonnement einer Foto-Seite, die auch keinen neuen Content mehr geliefert hat (stattdessen nutze ich jetzt diese Seite hier)
- 49€ jährlich durch die Kündigung meiner Kreditkarte
- ca. 20€ an jährlichen Gebühren beim Abheben im Ausland (ist mit der DKB-Kreditkarte auch kostenfrei möglich)
Klar, das ist ein bisschen Aufwand! Du musst Kündigungsschreiben verfassen oder Dich in Warteschleifen klemmen, aber auf lange Sicht bringt Dir das SO viel!
Schon bei einer monatlichen Einsparung von 30€ – wie bei mir – hast Du im Jahr über 370€ mehr auf dem Konto!
Und wenn Du schon dabei bist: Die Posten, von denen Du gar nicht mehr wusstest, dass sie abgebucht werden, könntest Du auch gleich Deinem Sparauftrag hinzufügen.
Huong vom Minimalkonzept hat hier kürzlich über das Entrümplen Deiner Finanzen geschrieben.
2. Ungesunder Lebensstil
Bist Du Raucher, gehst Du gerne was trinken oder stehst Du auf Fast Food, Chips, Schokolade?
Die Angewohnheiten sind nicht nur nicht gut für Deinen Körper, sondern auch richtig schlecht für Dein Geld.
Ich selbst rauche nicht, mein Vater hat aber lange Jahre mindestens eine Schachtel in zwei Tagen geraucht. Ist jetzt auch nichts ungewöhnliches, oder? Bei aktuellen Preisen von durchschnittlich 5€ kostet Dich Rauchen bei 1 Schachtel die Woche 260€ im Jahr, bei 1 Schachtel am Tag schon über 1800€ jährlich!
Wenn ich mir überlege, wie viel Geld mein Vater in seinem Leben wortwörtlich angezündet hat, wird mir ganz anders.
Sucht- und Genussmittel können riesige Löcher in Dein Budget reißen. Auch die wöchentlichen Cocktails mit den Mädels kosten trotz Happy Hour noch gute 6, 7€ das Stück. Bei 3 Cocktails an 2/3 der Wochenenden im Jahr sind das über 700€.
Wie viel Fast Food konsumierst Du? Wie viele Tafeln Schokolade landen beim Wocheneinkauf in Deinem Einkaufswagen? 2? Auch das sind schon über 100€ im Jahr.
3. Vorhandene Schulden nicht abbezahlen und mehr Schulden machen
Ja, ich weiß, es ist total in, einen Fernseher in 257 minikleinen „Rätchen“ abzubezahlen. Es ist ebenso in, ständig Dinge auf Pump zu kaufen. Im Geld ausgeben, das wir nicht haben, sind wir Deutschen im weltweiten Vergleich unter den Top 20.
Und ja, momentan sind die Zinsen total niedrig. ABER.
Es sind dennoch Schulden, die Du machst. Und diese Schulden wachsen, mit jedem Monat, den Du sie mit Dir herumschleppst. Mal ganz abgesehen von der psychischen Belastung.
Mach es zu einer Deiner obersten Prioritäten, die Schulden abzubezahlen. Und mach keine neuen. Gib nur das Geld aus, das Du auch hast.
Meinen letzten Computer habe ich auf Pump gekauft, den neuen cash bezahlt. Rate mal, was sich besser angefühlt hat.
4. Zuerst an andere denken
Hier sind gerade wir Frauen gefährdet. Frauen erziehen Kinder, Frauen pflegen Angehörige. Frauen setzen sich oft frühestens an die zweite, meistens aber an die letzte Stelle.
Wir verleihen Geld, wir bürgen, wir fordern nicht zurück, wir unterstützen andere und wir lassen unsere Partner „das mit dem Geld“ regeln, weil wir davon ja eh „keine Ahnung“ haben.
Wo denkst Du erst an andere, weil Du sie liebst oder weil Du glaubst, Du seist ihnen das schuldig (das trifft sehr oft bei Eltern oder Partnern zu).
Welche Beträge gibst Du wöchentlich, monatlich oder sporadisch ab, die Du an anderer Stelle einsetzen könntest? Die Dich womöglich in Schulden stürzen oder Dich davon abhalten, Deine Träume zu verwirklichen?
Wo stellst Du Deine eigenen Bedürfnisse hinter die anderer Menschen? Wo steckst Du zurück?
Ich erwähne das Bild immer wieder, weil ich es so wichtig finde: Bei einem Druckverlust im Flugzeug musst Du zuerst Deine eigene Sauerstoffmaske aufsetzen und dann erst anderen beim Anlegen der ihren helfen. Das heißt: Nur wenn es Dir gut geht, kannst Du Dich um andere sorgen.
Mach beim Geld keine Ausnahme!